Original Title: Induktion von Klassen für die konzeptuelle Modellierung: Herausforderungen und mögliche Gegenmaßnahmen

Automatic Class Induction in Conceptual Modeling: Challenges and Countermeasures

Type:
  • Bachelor Thesis Business Information Systems
Status:
offered
Tutor:

Abstract

Die Welt lässt sich als eine Menge interagierender Objekte betrachten. Diese Prämisse liegt der objektorientierten (OO) Programmierung zugrunde. Spätestens mit der Veröffentlichung von Smalltalk in den 1980er-Jahren hat sich die OO-Programmierung wachsender Beliebeit erfreut. Das hatte auch die Entwicklung von einer Vielzahl an OO-Modellierungssprachen und OO-Modellierungsmethoden zur Folge, die 1997 in die Standardisierung der UML mündete. Ein Kernkonzept der Objektorientierung ist dabei die sogennante “Klasse”. Eine Klasse dient als Schablone für Objekte; Objekte werden fachsprachlich von einer Klasse instanziiert. In gängigen Programmierungssprachen wie Java oder Python muss die Definition einer Klasse daher immer vor der Instanziierung von Objekten erfolgen. Dieser Schritt wird jedoch aus verschiedenen Sichtweisen kritisiert: Für Menschen sei primär der Umgang mit Objekten natürlich - die Definition von Klassen stelle eine Herauforderung dar (vgl. Bergstein and Lieberherr 1991).

In den letzten Jahren hat in der konzeptuellen Modellierung die sog. “flexible Modellierung” oder auch “Bottom-Up-Modellierung” vermehrt an Resonanz erfahren. Auch hier wird die Notwendigkeit der strikten Top-Down-Modellierung kritisiert: Intuitiver sei es, Nutzern die Modellierung auf niedrigeren Ebenen zu ermöglichen. Der Bedarf nach Klassifikation von Objekten ist dabei nur einer von vielen Problembereichen.

Diese Bachelor-Thesis soll sich dem Problem der automatisierten Klassen-Induktion für die konzeptuelle Modellierung annähern. Technische Schwierigkeiten die bei der Programmierung aufkommen würden sind auszuklammern. Dabei kann entweder eine vergleichende Untersuchung existierender Ansätze vorgenommen werden oder es kann ein eigener Ansatz zur Klasseninduktion entwickelt werden. Für Letzteres könnten wir Ressourcen bereitstellen, auf denen aufgebaut werden kann. Details und genaue Themenausrichtung sind in Betreuungsgesprächen zu klären. In jedem Fall steht die Identifiaktion von Herausforderungen und eine Identifikation und Bewertung möglicher Gegenmaßnahmen im Kern der Thesis.

Literatur:

  • Bergstein PL, Lieberherr KJ (1991) Incremental Class Dictionary Learning and Optimization. ECOOP '91 European Conference on Object-Oriented Programming: Geneva, Switzerland, July 15-19, 1991. Proceedings, pp 377–396
  • Façanha RL, Cavalcanti MC (2014) On the Road to Bring Government Legacy Systems Data Schemas to Public Access. Proceedings of the 1st Joint Workshop ONTO.COM / ODISE on Ontologies in Conceptual Modeling and Information Systems Engineering co-located with 8th International Conference on Formal Ontology in Information Systems
  • Guerra E, de Lara J (2018) On the Quest for Flexible Modelling. MODELS '18: 18th Intenational ACM/IEEE Conference on Model Driven Engineering Languages and Systems, pp 23–33
  • Kessentini W, Alizadeh V (2022) Semi-Automated Metamodel/Model Co-Evolution: A Multi-Level Interactive Approach. Software and Systems Modeling 21:1853–1876
  • Töpel. Daniel, Kaczmarek-Heß M (2022) Towards Flexible Creation of Multi-Level Models: Bottom-Up Change Support in the Modeling and Programming Environment XModeler. MODELS '22: Proceedings of the 25th International Conference on Model Driven Engineering Languages and Systems: Companion Proceedings, pp 404–413